Xylit, auch Xylitol, Birkenzucker oder E 967 genannt, hat einen ähnlichen Geschmack und beinahe die gleiche Süsskraft wie Zucker. Xylit wird in vielen Nahrungsmitteln, vorallem in Kaugummis und Bonbons, als Ersatz von Zucker verwendet und kann von Menschen bedenkenlos gegessen werden.

Im Gegensatz zum Menschen bewirkt Xylit bei Hunden nach Einnahme einen schnellen, dosisabhängigen Insulinanstieg und dementsprechend einen starken Abfall des Blutzuckers (Unterzuckerung, Hypoglykämie), was unbehandelt oder lang andauernd zu Koma und zum Tod führen kann.

Toxizität beim Hund
Bereits die Einnahme von 0.1 g Xylit/kg Körpergewicht kann beim Hund zu einer schweren Unterzuckerung führen. Mehr als 0.5 g Xylit/kg Körpergewicht kann eine Leberfunktionsstörung hervorrufen.

Erbrechen und Zeichen der Unterzuckerung wie Zittern, Benommenheit, Apathie, Schwäche, schwankender Gang und Sehstörung treten meist nach 30-60 Minuten auf. In Einzelfällen kann die Unterzuckerung verzögert auftreten. Die Entwicklung einer Leberschädigung ist auch ohne Zeichen der Unterzuckerung möglich. 

Der Xylitgehalt variiert in verschiedenen Nahrungsmitteln und wird auch nicht immer auf den Verpackungen angegeben. Es gibt aber Bonbons und Kaugummies mit sehr hohem, bis zu 90%, Xylitanteil. Je nach Kaugummi kann eine gefährliche Xylit-Menge bereits mit 3 Stück Kaugummi für einen 10 kg schweren Hund erreicht werden. 

Vorgehen nach Einnahme

  • Sollte Ihr Hund Xylit zu sich genommen haben, soll Zucker verabreicht werden: beispielsweise die Maulhöhle mit Honig oder Zuckerlösung bestreichen.
  • Unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.
  • Bei rascher Behandlung mit Zuckerzufuhr über eine Infusion sind in der Regel keine Spätfolgen zu erwarten.

Bei Unsicherheiten bezüglich des Vorgehens, nehmen Sie bitte telefonisch Kontakt mit ihrem Tierarzt oder Tox Info Suisse auf. 

Prävention

  • unbedingt darauf achten, dass Nahrungsmittel mit Xylit für Hunde unerreichbar sind.
  • Halten Sie bitte auch Ihre Kinder dazu an, ihre Kaugummi und Bonbons nicht liegen zu lassen.
  • Zum Zähne putzen bei Hunden keine Zahnpasta für Menschen benützen.

Quelle: https://www.toxinfo.ch/665
Bildquelle: https://www.focus.de/shopping/service/mythos-birkenzucker-warum-xylit-eine-gesunde-alternative-zu-normalem-zucker-ist_id_10380954.html