Egal ob man sich nun für die Linienzucht oder andere Formen der Inzucht entscheidet, sollte man um die Gesundheit des Bestandes nicht zu gefährden, nach erfahrungsgemäss spätestens 4 bis 6 Generationen eine Auskreuzung vornehmen.

Outcross findet nur statt zwischen einer liniengezüchteten Hündin und einem genetisch fremden selbst aber liniengezüchteten Rüden. Daraus kann man einen neuen Impuls für die eigene Zucht gewinnen.

Bei der Linienzucht kann man beispielsweise die Nachkommen der Mutterlinie mit denen der Vaterlinie kreuzen, ohne auf weitere Linien zurück greifen zu müssen. Mit den Nachkommen dieser Verpaarungen, kann nun jeweils wieder eine Vater- und Mutter-Inzuchtlinie aufgebaut werden. Auch die Kreuzung zweier völlig fremdblütiger Vater-/Mutterlinien ist möglich. So kann ein Sohn aus einer Mutter- oder Vaterlinie mit einer Tochter einer völlig fremden Mutter- oder Vaterlinie verpaart werden. Nach einigen Generationen kann dann das Auskreuzung wiederholt werden.

Die Auskreuzungspaarungen bringen oft sehr schöne und besonders typische und gesunde Nachkommen (Heterosiseffekt). Diese Nachkommen sind voraussichtlich keine besonders starken Vererber, da sie einen sehr hohen, weit über dem Rassedurchschnitt liegenden Anteil an heterozygoten Genen besitzen, sie können doch zur Auffrischung der beiden Elterntiere, also zur Rückkreuzung in eine der beiden Ursprungslinien zurück, sehr gut geeignet sein. Die Ausgangslinien müssen grundsätzlich möglichst getrennt weitergeführt werden. Schon bei der Paarung zweier ausgekreuzter Hunde mit verschiedenen Elternlinien untereinander, verliert sich dieser Effekt nahezu komplett.

Quelle: https://www.wusv.org/fileadmin/Documents/Vortraege/Zucht/GENETISCHES_WISSEN_und_Zuchterfolg.pdf