Die Haut- und Haarzellen erhalten das Signal zur Bildung von Eumelanin oder Phäomelanin vom A-Lokus. Dieses Signal kann sowohl räumlich als auch zeitlich begrenzt sein. Ist das Signal zeitlich begrenzt, führt dies zu einer Bänderung der Einzelhaare, ist es räumlich und nicht zeitlich begrenzt, so wird lokal nur Phäomelanin gebildet und es entstehen Marken. Das Agouti-Gen ist also verantwortlich für die vielen verschiedenen Farbmuster, die je nach Rasse mehr oder weniger variieren können.

Die vier wichtigsten Allele des Agouti-Gens bilden hierarchisch die Grundlage für diese Farben. Dabei ist Ay dominant über Aw, Aw ist dominant über at, welches wiederum dominant über a ist:

A➔ Fawn und Sable
aw––➔ Wildtyp
at➔ Black&Tan / Tricolor
a➔ rezessives Schwarz  

Für dominantes Gelb ist das Ay-Allel zuständig (y steht für yellow). Durch dieses Gen wird die Produktion von Eumelanin unterdrückt. Es wird nur Phäomelanin gebildet. Wildfarben entstehen durch das aw-Allel, das zeitlich begrenzte Farbsignale sendet. Das Einzelhaar ist hier gebändert (meliert). Das Fell erscheint, je nach Farbintensität des Phäomelanins, grau bis rotgrau. Für eine räumliche Abgrenzung steht das at-Allel. Es ist verantwortlich für hellere Marken im Wangen-, Schnauzen und Kehlbereich wie über den Augen und an den Läufen. Diese Marken können klar voneinander abgegrenzt sein oder ineinander übergehen. Ganz am Ende der Agouti-Serie steht das rezessive Schwarz a, das je nach Allelkombination auf dem B-Lokus tatsächlich Schwarz oder Braun sein kann.

Voraussetzung für die Ausprägung der Farben auf dem A-Lokus sind mindestens ein E- oder Em-Allel am E-Lokus und kein dominantes Schwarz (K) am K-Lokus – also nur die E/K-Kombinationen EEkk oder Eekk.

Hunde mit den hier vorgestellten Farben werden in der Regel mit anderen Farben geboren, erst im Laufe der Jugendzeit entwickeln sie ihre eigentliche Färbung.

Quelle: https://laboklin.com/ch/products/detail/a-locus-alleles-ay-aw-at-a/?r=1%2C122%2C302%2C321%2C526&cHash=48826a1e3c31a7681f985b3e0848c18b, https://www.biofocus.de/media/files/downloads/74_bf-432-farbvererbung-a-lokus.pdf und https://www.anidom.de/hauptseite/hunde/zuchtmerkmale-bei-hunden/vererbung-der-fellfarbe-bei-hunden und ergänzt mit dem Buch «Die Genetik der Fellfarben beim Hund» von Dr. Anna Laukner, Dr. Christoph Beitzinger, Dr. Petra Kühnlein